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Wie läuft eine Nierentransplantation ab? Wer kommt als Spender infrage? Erfahre alles über Indikationen, Erfolgsaussichten und Wartezeiten.

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Nierentransplantation – Eine lebensrettende Therapie bei terminalem Nierenversagen

Die Nierentransplantation ist heute eine etablierte medizinische Therapie für Menschen mit terminalem Nierenversagen. Dabei handelt es sich um den fortgeschrittensten Grad einer chronischen Nierenerkrankung, bei dem die Nieren dauerhaft ihre Funktion verlieren und keine ausreichende Blutreinigung mehr gewährleisten können. In solchen Fällen ist der Mensch auf eine lebenslange Dialysebehandlung oder – wenn möglich – auf die Transplantation einer Spenderniere angewiesen.

In Deutschland hoffen derzeit rund 9.000 Menschen auf eine neue Niere – die meisten von ihnen stehen seit Jahren auf der Warteliste. Dieser Beitrag erklärt die Grundlagen der Nierentransplantation, die Voraussetzungen, Abläufe und Erfolgschancen sowie die Rolle von postmortalen und Lebendspenden.


Ursachen für Nierenversagen

Eine Nierentransplantation kommt dann infrage, wenn die Nierenfunktion irreversibel geschädigt ist. Mögliche Ursachen für ein solches terminales Nierenversagen sind:

  • Diabetes mellitus (diabetische Nephropathie)
  • Bluthochdruck (hypertensive Nephropathie)
  • Immunkrankheiten (z. B. Lupus erythematodes)
  • Chronische Nierenbeckenentzündungen
  • Zystennieren (angeborene Fehlbildungen)
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente

Sind die Nieren nicht mehr in der Lage, Abfallprodukte des Stoffwechsels auszuscheiden, ist entweder eine Dialyse oder eine Transplantation notwendig, um das Leben der betroffenen Person zu erhalten.


Ein historischer Meilenstein

Die erste erfolgreiche Nierentransplantation wurde 1954 durch den Chirurgen Joseph Murray in Boston durchgeführt – zwischen eineiigen Zwillingen, wodurch keine Abstoßungsreaktion stattfand. Seitdem hat sich die Transplantationsmedizin enorm weiterentwickelt, insbesondere durch die Einführung von Immunsuppressiva, die eine gezielte Unterdrückung der körpereigenen Abwehr ermöglichen.


Zahlen zur Nierentransplantation in Deutschland

Laut Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt:

  • 2.072 postmortale Nierentransplantationen durchgeführt
  • 548 Nieren durch Lebendspende transplantiert

Trotz dieser Fortschritte bleibt die Organknappheit bestehen. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine postmortale Niere beträgt derzeit etwa 5 bis 7 Jahre. Viele Patient:innen sind in dieser Zeit auf eine Dialyse angewiesen, was die Lebensqualität stark einschränkt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.


Postmortale und Lebendspende – zwei Wege zur neuen Niere

1. Postmortale Organspende
Die Mehrheit der Nierentransplantationen in Deutschland erfolgt nach dem Hirntod eines Spenders. Die Entnahme darf jedoch nur dann erfolgen, wenn zu Lebzeiten eine Zustimmung zur Organspende vorlag – dokumentiert etwa im Organspendeausweis oder Organspenderegister. Liegt keine Entscheidung vor, werden die Angehörigen gebeten, im mutmaßlichen Willen des Verstorbenen zu entscheiden.

2. Lebendspende
Die Lebendspende ist in Deutschland nur bei engen Verwandten oder emotional nahestehenden Personen erlaubt. Dank moderner, minimalinvasiver Operationstechniken kann die Entnahme für die Spenderin oder den Spender schonend erfolgen. Die verbleibende Niere übernimmt in der Regel vollständig die Funktion – Spenderinnen und Spender können ein weitgehend normales Leben führen.

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass die Operation planbar ist. Zudem ist die kalte Ischämiezeit (die Zeit ohne Blutversorgung des Organs) sehr kurz, was den Langzeiterfolg der Transplantation verbessert.


Erfolgsaussichten und Langzeitprognose

Dank moderner Medizin und besserer Immunsuppression haben sich die Langzeitergebnisse der Nierentransplantation deutlich verbessert:

Ein Jahr nach Transplantation funktionieren:

  • ca. 85 % der postmortalen Transplantate
  • ca. 94 % der Transplantate nach Lebendspende

Nach fünf Jahren:

  • ca. 71 % (postmortal)
  • ca. 84 % (Lebendspende)

Funktioniert das Transplantat nicht dauerhaft, ist eine erneute Transplantation oder Rückkehr zur Dialyse möglich.


Transplantationsablauf und Nachsorge

Vor einer Transplantation müssen umfangreiche medizinische Untersuchungen erfolgen, um die Eignung von Empfänger und – bei Lebendspenden – auch des Spenders festzustellen. Nach der Transplantation ist eine lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva notwendig, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.


Wichtige Aspekte der Nachsorge:

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen (Nierenfunktion, Blutwerte)
  • Infektionsprophylaxe
  • Anpassung der Medikation
  • Gesunde Lebensweise (Ernährung, Bewegung, Rauchverzicht)

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