Aleria Dialyse Sylt |  Kjeirstr. 23 | 25980 Sylt | E-Mail: info@aleria-sylt.de

Praxis: 0 4651 – 88900 – 0 | Dialyse: 0 4651 – 88900 – 20

Praxis: 0 4651 – 88900 – 0
Dialyse: 0 4651 – 88900 – 20

Heute erkranken immer mehr junge Menschen an Diabetes, der Zuckerkrankheit. Die Hauptursachen sind Fettleibigkeit und Bewegungsmangel.

« Zurück

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) - Was versteht man darunter?

In den inselförmig in der Bauchspeicheldrüse liegenden Langerhansschen Inseln werden die Hormone Insulin und Glucagon gebildet. Die Bildungszellen für Insulin werden als β-Zellen, die glucagonbildenden Zellen als α-Zellen bezeichnet. Insulin wirkt blutzuckersenkend, Glucagon blutzuckersteigernd.

Die Durchlässigkeit insbesondere der Herzmuskel, der Skelettmuskel- und der Fettgewebszellen (nicht der Gehirnzellen) für Glucose wird durch Insulin erhöht. Der Einstrom von Glucose in die Zellen wird dadurch gesteigert. Die Zellen verbrauchen Glucose zur Energiegewinnung. In der Leber bewirkt Insulin dass Glucose als Glykogen gespeichert wird und es hemmt gleichzeitig die Gluconeogenese (Glucose-Neubildung). Insulin zählt daher insgesamt zu den wichtigsten Regulatoren des Glucosemetabolismus. Insulin beeinflusst außerdem den Fettstoffwechsel, indem es die Aufnahmefähigkeit des Fettgewebes und der Leberzellen für freie Fettsäuren und deren Speicherung in Form von Triglyceriden (Depotfett) fördert.

Glucagon ist ein Hormon, das für die Erhöhung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist. Bei Blutzuckerabfall, aber auch nach einer proteinreichen Mahlzeit wird Glucagon von der Bauchspeicheldrüse in die Blutbahn abgegeben und dort frei transportiert. Glucagon ist der Gegenspieler des Insulins. Es stimuliert sowohl die Glykogenolyse (Abbau von Glykogen in Glucose) als auch die Neusynthese von Glucose aus Aminosäuren (Gluconeogenese).

Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel an. Insulin wird aus der Bauchspeicheldrüse ins Blut ausgeschüttet. Die Körperzellen nehmen den Zucker dann aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel sinkt wieder ab. Sinkt der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert von 100-120 mg Blutzucker/dl Blut, wird die Insulinproduktion eingestellt. Zusätzlich werden blutzuckererhöhende Hormone aktiviert, wie zum Beispiel Glucagon. Die vorher angelegten Zuckerreserven werden abgebaut und die Leber beginnt mit der Herstellung von körpereigenem Zucker, so dass der Blutzuckerspiegel wieder ansteigt. Das Zusammenwirken der blutzuckerregulierenden Mechanismen bewirkt, dass die Konzentration von Glukose im Blut immer annähernd gleich ist.

Abweichungen des Blutzuckerspiegels von der Norm werden als Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel) bzw. als Hyperglykämie (zu hoher Blutzuckerspiegel) bezeichnet. Bei Menschen mit Diabetes ist nicht genügend Insulin vorhanden und/oder Insulin kann seine Wirkung im Körper nicht richtig entfalten. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Hauptformen des Diabetes (Typ-I-Diabetes und Typ-II-Diabetes), sowie einige Sonderformen, beispielsweise den Schwangerschaftsdiabetes.

Typ-I-Diabetes:

  • Autoimmunerkrankung, das heißt, der Körper bildet Abwehrstoffe gegen die eigene Bauchspeicheldrüse und zerstört damit die Zellen, die das Insulin herstellen.
  • Es besteht ein absoluter Insulinmangel.
  • Es muss immer Insulin zugeführt werden.
  • Erkrankung betrifft 5-7 Prozent aller Diabeteserkrankungen
  • betrifft hauptsächlich junge, schlanke Menschen unter 30 Jahren
  • Symptome: vermehrter Harndrang, starker Durst, Gewichtsverlust, Leistungsminderung

Typ-II-Diabetes:

  • Kombination von relativem Insulinmangel und Insulinresistenz: Zu Beginn der Erkrankung bildet der Körper übernormal viel eigenes Insulin. Das Insulin wirkt aber nicht mehr richtig, weil die Zellen für das Insulin unempfindlich geworden sind und nicht mehr ihrer Aufgabe, die Durchlässigkeit der Zellen zur Aufnahme von Glucose zu steuern, nachkommen. Dieser Zustand wird Insulinresistenz genannt. Neben der Insulinresistenz wird bei Nahrungsaufnahme keine ausreichende Menge Insulin für die Blutzuckerverarbeitung abgegeben.
  • Risikofaktoren: genetische Veranlagung, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel
  • Erkrankung betrifft über 90 Prozent aller Diabeteserkrankungen
  • Erkrankungsalter wird immer niedriger.
  • Meist betrifft es ältere, adipöse (fettleibige) Patienten mit oder ohne spezifische Symptome wie verstärkter Müdigkeit, Infektanfälligkeit.
  • Vermehrter Harndrang und starker Durst sind nur gering ausgeprägt.
  • Bei Patienten, die älter als 50 Jahre sind, können Folgekrankheiten wie beispielsweise Gefäßschäden am Herzen, Nieren, Gehirn und Augen auch das erste Symptom der Zuckerkrankheit sein.

Schwangerschaftsdiabetes:

  • In der Zeit der Schwangerschaft produziert der Körper der Frau vermehrt Hormone, Den Körperzellen wird durch diese Hormone verstärkt Energie bereitgestellt, in Form von Glukose. Die Bauchspeicheldrüse setzt bei einem kleineren Teil der schwangeren Frauen nicht das nötige Insulin frei, kommt es zum Insulinmangel.
  • entsteht während der Schwangerschaft und verschwindet unmittelbar nach der Geburt meist wieder
  • Risikofaktoren sind Übergewicht, eine Schwangerschaft im Alter über 30 Jahren und eine erbliche Vorbelastung. Ein Schwangerschaftsdiabetes kann jedoch auch ohne bekannte Risikofaktoren auftreten.

Selbst bei guter Einstellung der Blutglukosekonzentration kann es zu Phasen der Stoffwechselentgleisungen kommen. Schädigungen der kleinen und großen Blutgefäße sind häufige Spätfolgen. Werden kleine Blutgefäße (Mikroangiopathien) geschädigt, kommt es zu Durchblutungsstörungen. Betroffen sind z.B. die Netzhaut der Augen, die Nieren und die peripheren Nerven. Dabei werden insbesondere lange und feine Nervenfasern zerstört. Dies führt wiederum zu Schmerzen. Die Schädigung der großen Gefäße (Makroangieopathien) kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine führen.

Diabetestherapie

Die Therapieziele beim Typ-I-Diabetiker und Typ-II-Diabetiker sind prinzipiell gleich:

  • Symptomfreiheit
  • Vermeidung von Stoffwechselentgleisungen
  • Vermeidung von diabetischen Folgeerkrankungen

Für die Ernährung gelten die Empfehlungen wie für Gesunde. Eine gesunde vollwertige Ernährung besteht beispielsweise aus einem

  • hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten,
  • hohen Gehalt an löslichen Ballaststoffen,
  • niedrigen Glykämischen Index,
  • geringen Fettgehalt unter Berücksichtigung günstiger Fettsäuren 
  • und einer moderaten Proteinzufuhr.

Spezielle Diabetikerlebensmittel bieten keine Vorteile.

Artikel mit ähnlichen Themen:

Artikel weiterempfehlen »

« Zurück

©2024 Praxeninformationsseiten | Impressum